2. Der Teufel auf der Isenburg

Geld allein macht nicht glücklich
Sagentext
Auf der Isenburg bei Isenbergschwil soll ein schwarzer Teufel hocken, welcher am Karfreitag seinen jahrelang bewachten Schatz hervorhole und an der Frühlingssonne das glänzende Gold leuch ten lasse. Zwei mutige Männer beschlossen einst, dem Bösen den mächtigen Goldschatz zu rauben. Auf dem steinigen Weg zur Isenburg, wo man vor Jahren römische Ruinen fand, stiessen sie auf eine riesige Kröte, welche ihnen den Weg versperrte. Sie spritzte einen Saft aus und vertrieb die beiden Gesellen, die nur mit einem mächtig geschwollenen Kopf davon kamen.
Kunstwerk
Eine grosse Steinplatte aus Mägenwiler Muschelsandstein, als trennende Wand aufgestellt, erhält in ihrer Mitte einen eingearbeiteten kleinen Schlitz, der die Betrachtenden in die vertraute Situation eines Bankomaten führt. Die Frau ganz in rot steht davor und möchte 'Bares' beziehen. Dahinter, auf der bruchrohen Seite der Steinplatte, hockt der münzenzählende Teufel und schaut auf's Geld.
Für die Künstlerin Berta Shortiss war es wichtig, dass ihr Werk für verschiedene Interpretationen Raum lässt. Für die Figuren wählte sie Sagex, der mit Epoxydharz verstärkt wurde. Der Kunststoff steht für den Bezug zu unserer Plastikwelt. Der schwarze Teufel in der Sage soll alljährlich am Karfreitag seinen glänzenden Goldschatz hervorgeholt haben, um ihn in der Frühlingssonne leuchten zu lassen. Nun steckt der Teufel im Bankomat.
Künstlerportrait

Bertha Shortiss
Bildhauerin
Attinghauserstrasse 119
6460 Altdorf
www.shortiss.com
Kurzbiographie
1986 – 1990 | Steinbildhauerlehr in Uri |
1991 – 1992 | Bildhauerschule Müllheim |
1996 – 1997 | Glassels School of Art, Houston Texas |
1998 – 1999 | Freie Kunstakademie Basel |
ab 1997 | diverse Teilnahmen an internationalen Symposien in Stein wie Schneeskulpturen und Eis mit zahlreichen Preisen |
ab 2001 | zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in Russland, Japan, Deutschland, Irland und der Schweiz |